Mittwoch, 1. Januar 2014

Mein Jahresrückblick 2013

Geklaut habe ich diesen Rückblick bei Amala, in diesem Sinne kommt nun der jährliche Jahresrückblick ;-)

[Ich selbst] Mehr bei mir, manchmal noch etwas ungewohnt, aber es fühlt sich gut und vor allem RICHTIG an.
Selbstbewusster, aufmerksamer...JA, irgendwie zufrieden!
Alles ist gut, so wie es ist! Jedenfalls derzeit, im hier und jetzt!
Es gelingt mir nicht immer, aber ich mache mir gerade so wenig Gedanken wie möglich was nächste Woche oder in den nächsten Monaten sein könnte.
Natürlich gab es seit ich zuhause bin auch schon 2-3 Tage an denen ich emotional ziemlich "wackelig" war, aber ich habs gut hingekriegt. Eine Garantie gibt es nicht, ich weiß dass es mich trotz Klinikaufenthalt immer mal wieder erwischen kann...
Aber darüber zerbreche ich mir jetzt nicht den Kopf.

Es gab in diesem Jahr genügend Tiefpunkte, Punkte an denen ich dachte dass es doch endlich mal genug ist...
JETZT, ist es vorerst genug und ich weiß für mich dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Es ist schön positives Feedback zu bekommen, Komplimente langsam annehmen zu können ohne sie gleich abzuwerten und zu spüren dass es sich gut und richtig anfühlt einfach ICH zu sein.
Allerdings musste ich feststellen dass es ohne Grenzen ziehen nicht geht, schon vor Wochen, in der Klinik, machte sich sowas wie Rebellion breit!
Ich habe keine Lust mehr Zeit und Energie in Menschen zu stecken die es einem eh nicht danken!
Ich bin es satt Verantwortung für andere, "erwachsene" Menschen zu übernehmen, ich bin es satt immer JA zu sagen obwohl ich innerlich NEIN meine, ich habe keinen Bock mehr dem "Frieden" willen so zu sein wie andere mich gerne hätten!
Ich bin es satt mich zu verbiegen obwohl ich eigentlich weiß dass man es eh nicht dankt...
LERNEN NEIN zu sagen ist verdammt schwer, aber es wird sowas von Zeit!


Nee,nee...warten wirs ab.


[Familie]... ist verdammt VIEL Wert und wichtig! Auch da gibt es nichts belastendes zu schreiben. Im Gegenteil. Nach 1 1/2 Jahren Funkstille habe ich seit August wieder Kontakt zu meiner Familie und mittlerweile kann ich sagen dass diese 1 1/2 Jahre ihr Gutes hatten. Diese Zeit musste sein und ich bereue nichts! Völlig vorwurfs,-und wertefrei. Ich habe diese Zeit für mich gebraucht und konnte auch in der Klinik vieles was das Thema Familie angeht besser verstehen, annehmen und vor allem abschließen!
Man geht respektvoll miteinander um und es ist herzlich und ehrlich!

Was meine eigene kleine Familie angeht bin ich einfach unendlich selig und dankbar dass wir die letzten Wochen so gut gemeistert haben.
Das alles hat uns noch mehr "zusammengeschweisst" und ich bin verdammt stolz so einen tollen Mann und natürlich auch so ein tolles, tapferes Töchterlein zu haben.
Seit auch ich zuhause bin kehrt Ruhe ein und ich genieße derzeit die Tage an denen wir alle drei zuhause sind.

(NEIN, wir haben nicht geheiratet, allerdings hatten wir im Dezember 5-jähriges )

[Gesundheit] Puuuh, was soll ich da schreiben?
Meine Schilddrüse ist mittlerweile eingestellt und insgesamt habe ich 2013 16 Kilo abgenommen ;-) davon alleine 6 Kilo in der Klinik! Und nein, ich habe nichteinmal gehungert, im Gegenteil, dort habe ich endlich wieder regelmäßig gegessen, sprich im Vergleich zuhause wesentlich mehr. Mittlerweile weiß ich dass mein Stoffwechsel absolut im Keller war, mein Körper auf Sparflamme und somit alles "gebunkert" hat wenn er mal etwas zugeführt bekam. In der Klinik waren es dann immerhin  drei regelmäßige Mahlzeiten, anderes Trinkverhalten und natürlich das bald tägliche Yoga. Sportmäßig machte ich dort nichts anderes obwohl Auswahl da gewesen wäre. Viel frische Luft, viel zu Fuß unterwegs tat vielleicht noch sein übriges. Keine Ahnung, mir war das garnicht so bewußt, umso mehr freut es mich natürlich das Ergebnis an den Klamotten und auf der Waage zu sehen.

Das ich auf Antidepressiva angewiesen bin ist mir mittlerweile ebenfalls klar, keine eigenmächtigen Absetz,-oder Ausschleichversuche mehr. Bei meiner derzeitigen Dosis wäre das auch sicher nicht so lustig...ich kam im Oktober mit 150mg Venlaflaxin in die Klinik und wurde mit 225mg entlassen.
Dort hatte man auch zum ersten Mal den Venlaflaxinspiegel im Blut gemessen. Auf sowas kam meine Ärztin in KA noch nicht. Es ist ok und ich vertrage die 225mg gut, daher nehme ich das so an...

[Kreativität] Hui, da habe ich mich neun Wochen lang ausgetobt ;-) Ich sag nur Ergotherapie!
Egal ob Göttinnenskulpturen oder Räucherschalen aus Modelliermasse. Seidenmalerei oder Amulette aus Speckstein, oder Collagen mit Pastellkreide... Ich bin ein sehr kreativer Mensch und ich liebe es kreativ zu sein. Anfang des Jahres habe ich mich noch an der Nähmaschine ausgetobt, doch so nach und nach, als es mir nicht mehr so gut ging staubte sie regelrecht ein.
Ich habe es genossen mich in den letzten Wochen kreativ auszutoben da ich dort einfach Zeit und vor allem wieder Freude gefunden hatte.
Auch das experimentieren und zeichnen mit Pastellkreide hat mir so Spaß gemacht dass ich mir in einem Geschäft in Bad Säckingen selbst Pastellkreide "gegönnt" habe.
Natürlich gibts auch Fotos,
aber meine "Ergoprojekte" sind einen extra Post wert ;-)

[Spiritualität] Was meine Spiritualität angeht so habe ich ja schon einiges darüber in meinem Julpost ("Von Licht und Dunkelheit") geschrieben.


[Konsum] Hält sich im Rahmen. Meine beste Anschaffung in diesem Jahr war auf jeden Fall mein Tablet, welches ich mir kurz vor dem Klinikaufenthalt zugelegt habe. Egal ob Musik, EBooks, soziale Netzwerke oder mein Blog. Es war und ist mir ein "treuer Begleiter" :-)

[Essen + Trinken] Hmmm, schwer... Meine Ernährung ließ sehr zu wünschen übrig. Jedenfalls bis ich in der Klinik war. Hatte ich doch die Wochen davor so gut wie garnichts mehr gegessen und wunderte mich noch wieso ich nicht an Gewicht verliere... In der Klinik kam dann der Aha Effekt und ich habe mehr oder weniger wieder "gelernt" regelmäßig zu essen. Was mein Trinkverhalten angeht, ebenfalls. Bestand meine Flüssigkeitszufuhr doch hauptsächlich aus Kaffee, Kaffee und Kaffee...
Natürlich bin ich immer noch ein Koffein-Junkie, allerdings trinke ich wesentlich mehr Wasser oder Tee ;-)

[Zum ersten Mal gemacht] 
- Ein Ritual auf dem Michaelsberg
- Therapeutisches Boxen
- Ein schönes, emotionales "Abschiedsritual"

[Leider nicht gemacht] Einige Kontakte und Treffen nicht so gepflegt oder eingehalten wie ich es eigentlich gerne getan hätte :-(


[Alben / Songs des Jahres]
- PLACEBO rauf und runter, inkl. ihrem neuen Album natürlich "Loud Like Love"
- BRING ME THE HORIZON mit den Alben "There is a Hell believe me I've seen it, there is a Heaven let's keep it a Secret" und "Sempitermal"
- DEPECHE MODE obwohl ich da dass neue Album "Delta Machine" echt gewöhnungsbedürftig fand
Oje, und ansonsten viel ANATHEMA, PORTISHEAD; TRIPTYKON; VNV NATION; GRENDEL...

[Lieblingsorte in diesem Jahr] 
- Unsere Couch
- Unseren Balkon
- Die Raucherterasse in der Klinik ;-) alleine war man da nie...
- Und natürlich den Bergsee in Bad Säckingen


[Erkenntnis des Jahres]  "Nichts ist SO wie es scheint"

[Drei besondere Highlights]

Das PORTISHEAD Konzert im März in Luxemburg


Das  DEPECHE MODE Konzert im Juni in Stuttgart


Und das wichtigste, dass schönste "Highlight" in diesem Jahr war als ich zu Jul wieder zuhause bei meinen Lieben war.

[Drei schreckliche Tiefpunkte] Drei???? Keine Ahnung, ich finde diese Frage irgendwie schwer, komisch...schwer zu beschreiben. Ich könnte jetzt keinen speziellen beschreiben denn irgendwann, wenn man wieder in eine Depression rutscht, dann ist dass einfach EIN Tiefpunkt, und der reicht, weil in so einer Phase alles einem irgendwie schrecklich und aussichtslos vorkommt...

[Drei Pläne für's neue Jahr]
- YOGA beibehalten, es tut mir einfach guuuuuuut ;-)
- Mir meine Inseln schaffen
- ??? 
Und sonst, ehrlich gesagt kein Plan! Ideen habe ich genug ;-) Das ein oder andere werd ich hier posten und manches hat hier einfach nichts zu suchen...

[2013 in wenigen Worten]  Turbulent und chaotisch...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen