Montag, 28. Oktober 2013

Hier bin ich also...

...Gestern, am Montag sind es schon zwei Wochen seit ich hier in Bad Säckingen bin.

Tja, was soll ich sagen... die Klinik war eine gute Wahl und auch wenn es nicht einfach ist, bereue ich diese Entscheidung nicht! Das Wochenende bevor es montags losging war die reinste Qual. Ziemlich emotional und stressig und so schwer der Abschied auch war, ich mich sowas von zusammennehmen musste als ich meinen zwei Lieben Tschüß sagte, ich sehnte mich danach... Einfach nur noch weg von hier...
Die letzten Wochen waren alles andere als schön, sie kosteten viel Kraft und Tränen. Meine krassen Hochs und Tiefs, meine emotionalen Ausratser, das nicht alleine sein können, mein oftmals respektloses Verhalten gegenüber meinem Partner und danach wieder die Angst was ich da eigentlich mache, Angst er könnte die Schnauze irgendwann voll haben mit mir, das blutig kratzen etc... Ließen auf meiner Überweisung noch eine andere Diagnose stehen, gegen die ich mich noch die erste Woche in der Klinik wehrte...
Es brauchte schon lange bis ich es endlich einsah Depressionen zu haben, nicht mehr dagegen ankämpfen, sich damit auseinandersetzen und jetzt soll da noch was anderes sein?
Eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung?
Kleine Diskussionen mit meiner Therapeutin dass ich tagtäglich selbstverletzendes Verhalten betreibe... Ich es selbst nicht einsehe und mich die letzten Tage wehement dagegen gewehrt habe, auf die Frage hin was ich machen würde wenn meine Tochter in ein paar Jahren solch Verhaltensmuster hätte ich mit dem Satz antwortete dass ich alles versuchen würde damit sie damit aufhört, ich es selbst bei mir aber nicht sehen mag etc... All das war und ist alles andere als einfach, drei Einzeltherapiestunden plus Gruppen etc., dass ist Arbeit.
Aber es hat ja auch niemand gesagt dass es einfach wird oder ich hier gediegen Urlaub mache.

Achtsamkeit ist einers meiner Themen, achtsam mit sich selbst umgehen, sich etwas gutes tun und dabei kein schlechtes Gewissen zu haben... Dass fällt mir sehr schwer.
Aber ja, es hat ja einen Grund dass ich hier bin.

Es ist schön hier Menschen zu begegnen wo man sich nicht verstellen muss, sich nicht zusammenreissen muss, man so genommen wird wie man eben ist.
Die Gespräche, diese Offenheit, dass wir hier alle sozusagen im selben Boot sitzen, stellenweise uns hineinversetzen oder mitfühlen können wie es dem ein oder anderen geht, weil man es selbst kennt, dass ist so viel Wert!

Seit einer Woche versuche ich nun mindestens drei mal die Woche morgens um 7:45 ins Aktiv Yoga zu gehen. Nordic walking ist nicht so meines, aber Yoga am Morgen ist echt Klasse!
So nach und nach beginnen die Gruppen für die mich meine Therapeutin angemeldet hat, Depressionsgruppe, MBCT (Achtsamkeit) und IPF (Interpersonelles Fertigkeiten Training)... Ach ja, Ergo hab ich ganz vergessen aber was ich da so anstelle ist ein extra Post wert.

Was meine Spiritualität angeht, hatte ich in den letzten Tagen ganz verblüffende Gedankenblitze und ich finde es spannend...


1 Kommentar:

  1. Hi!

    Vielleicht hast du "nur" Züge einer Emotional Instabilden Persönlichkeitsstörung? Du befindest dich immerhin geerade in einer Krise und da sind dann die Symptome viel ausgeprägter als in ruhigen Zeiten, wo das gar nicht auffält. Ich weiß wovon ich rede... und ich meine damit jetzt nicht, dass die Ärzte lügen oder du dich dagegen wehren sollst, im Gegenteil. Aber leider kriegt jeder zweite inzwischen diese Diagnose aufgedrückt, selbst wenn er/sie in stabilen Zeiten nicht die Symptome aufweist. Nur weil jemand SSV an den Tag legt, hat er noch lange keine Persönlichkeitsstörung. Andererseits könnte sich für dich vieles erklären, wenn du dem nachgehst und dich drauf einlässt... unsere Eltern haben uns in der Kindheit mit ihrem beknackten und widersprüchlichen Verhalten schon einen ordentlichen Schaden verpasst. Grad in Krisenzeiten kommt das dann raus.

    Gruß
    C.

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